Im Rahmen des neuen Horizon Europe Projekts „InvigoratEU“ wurde eine Pressemitteilung veröffentlicht:
Neues Horizon Europe Projekt
Europa für die Zukunft wappnen
Mit der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien wächst der Kreis der offiziellen Beitrittskandidaten der Europäischen Union auf zehn Länder an. Damit ist die EU-Erweiterung wieder eine zentrale Strategie, um in ganz Europa zu mehr Stabilität und Wohlstand in Zeiten neuer geopolitischer Herausforderungen beizutragen. Wie die EU ihre Beziehungen zu den östlichen Nachbarn und den Westbalkan Staaten zukünftig strukturieren kann, untersucht ab dem 1. Januar 2024 InvigoratEU* – ein neues Horizon Europe Projekt, koordiniert vom EU-Lehrstuhl der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit dem Institut für Europäische Politik in Berlin. Das Konsortium wird von der EU zunächst für die kommenden drei Jahre mit rund drei Millionen Euro gefördert.
Wie kann die EU ihre Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik stärken? Kann sie über ihre Grenzen hinaus die Zukunftsfähigkeit Europas gewährleisten? Das von Prof. Dr. Michael Kaeding, Professor für Europäische Integration und Europapolitik an der Universität Duisburg-Essen (UDE), koordinierte Projekt InvigoratEU will Antworten auf diese Frage finden. Dazu verfolgen die über 50 Wissenschaftler:innen aus verschiedenen EU- und nicht-EU Ländern drei Ziele:
1. Neue Strategien für ein starkes Europa: Angesichts der geopolitischen Zeitenwende wollen die Forschenden vor allem untersuchen, wie die Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik reformiert, auf die politischen, militärischen und wirtschaftlichen Ambitionen Russlands, Chinas, der USA und der Türkei in der östlichen Nachbarschaft und auf dem westlichen Balkan reagiert und das außenpolitische Arsenal der EU im Hinblick auf eine neue Ära militärischer Interventionen umgebaut werden muss. Dabei werden neue Datensätze erstellt – z. B. eine öffentliche Meinungsumfrage, einen Index des externen Einflusses und ein Scoreboard für die Einhaltung sozialer Standards.
2. Entwicklung einer zukunftsgerichteten Vision: Neue institutionelle Rahmenbedingungen sollen gestaltet werden – sowohl für die Politik als auch für die Lehre an Schulen und Universitäten. Dafür erarbeiten die Wissenschaftler:innen Szenarien, Visionen und Strategien und organisieren sogenannte Youth-Labs, Workshops für junge Fachkräfte sowie politische Debatten in ganz Europa. Damit verbunden ist das Ziel, dass die jungen Europäer:innen politische Empfehlungen für europäische und nationale politische Akteure erarbeiten, die am Ende der Projektlaufzeit in Brüssel und Hauptstädten Europas vorgestellt werden.
3. Breite Kommunikation der Ergebnisse: Um das Ziel des Projekts zu erreichen ist eine CDE-Strategie („Communication, Dissemination and Exploitation“) zentral – die Empfehlungen, die sich aus den Forschungsergebnissen ableiten, müssen kommuniziert, verbreitet und genutzt werden.
„Das Projekt“, so erklärt Kaeding, „kommt jetzt zum richtigen Zeitpunkt. Wir benötigen gute Antworten darauf, in welcher Form wir die Länder des Westbalkans, die Ukraine, Moldawien und Georgien in die EU einbinden, um Europa für die Zukunft zu wappnen.“ Das Besondere von InvigoratEU: Es besteht aus einem Konsortium, das die Vielfalt Europas und die politischen Perspektiven beachtet. Sieben der 18 Mitglieder kommen aus Georgien, Moldawien, der Ukraine und den westlichen Balkanstaaten (Nordmazedonien, Montenegro, Serbien). Ergänzt werden diese durch ein Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure mit neun Vertreter:innen aus allen westlichen Balkanländern, Georgien, Moldawien und der Ukraine.
* InvigoratEU steht für Invigorating Enlargement and Neighbourhood Policy for a Resilient Europe und ist ein Konsortium aus 18 Partnern. Es ist bereits das dritte Horizon Projekt, das vom EU-Lehrstuhl der UDE koordiniert wird. Es reiht sich in das laufenden Projekt ActEU ein, das sich passend zum bevorstehenden Europawahlwahl 2024 auf den Rückgewinn des gesellschaftlichen Vertrauens in die Demokratie fokussiert. Außerdem baut es auf das bereits abgeschlossenen Projekts SEnECA auf, das sich mit den Beziehungen zwischen der EU und den zentralasiatischen Ländern (Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) befasste.
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Weitere Informationen:
https://invigorat.eu/
Prof. Dr. Michael Kaeding, Institut für Politikwissenschaft, Tel. 0203-379 2022, michael.kaeding@uni-due.de
Redaktion: Jennifer Meina, Tel. 0203/379-1205, jennifer.meina@uni-due.de