Party group coordinators and rapporteurs: Discretion and agency loss along the European Parliament’s chains of delegation, Obholzer, L., Hurka, S., and M. Kaeding (2019), in: European Union Politics 0 (0), pp. 1-22. [Publikation in englischer Sprache]
Das Europäische Parlament organisiert seine gesetzgeberischen Aktivitäten entlang zweier Delegationsketten an die Berichterstatter – einer institutionellen und einer parteipolitischen. Wir analysieren Ermessensspielraum und Handlungsverluste entlang dieser Delegationsketten aus der Perspektive der Koordinatoren der Fraktionen, die den Berichterstatter im Namen der Fraktion auswählen. Minimieren die Koordinatoren bei der Zuteilung von Berichten den Handlungsspielraum gegenüber ihrer nationalen Partei, ihrer europäischen Fraktion, dem Median des Ausschusses oder dem Median des Plenums? Die Daten aus der Legislaturperiode 2009-2014 zeigen, dass die Koordinatoren dazu neigen, Berichterstatter auszuwählen, die dem Idealpunkt ihrer eigenen nationalen Partei in der Integrationsdimension nahe kommen. Dies hat wichtige Auswirkungen auf die innerparlamentarische und innerparteiliche Delegation, den Zusammenhalt der Parteigruppen und die Politikgestaltung in der Europäischen Union im Allgemeinen.
